Am Samstag den 17.02.2018 war es endlich soweit und ein kleiner Traum unserer Herren ist in Erfüllung gegangen. Nachdem man sich in den letzten Jahren immer wacker geschlagen hatte und nicht selten zu den Favoriten zählte, konnte man sich nun endlich den längst überfälligen Platz in der Landesliga sichern.
Wie eigentlich immer war die Vorbereitung viel zu schwach ausgefallen. Meist stand man gerade einmal mit einer Handvoll Spielern in der Halle und musste sich einen Trainingsablauf aus den Fingern saugen. Dennoch waren alle heiß auf das Spiel, auf dieses Spiel, das womöglich die gesamte Saison entscheiden würde. Da noch eine Woche zuvor nur knappe sechs Spieler für den Spieltermin zur Verfügung standen, hatte man alle ehemaligen oder inaktiven Spieler mobilisiert, die erreichbar waren. Selbst ein langer Anfahrtsweg, wie der von Lukas Ross, welcher extra aus Oldenburg für das Wochenende zurück nach Reken kam, hielt niemanden auf. Motiviert wie nie zuvor reiste man so mit einem Kader von starken elf Mann zuzüglich Trainer an. Lediglich Stammspieler Markus Schöttler war gesundheitlich verhindert. Auch für sonstige Verhältnisse viele Fans konnte man an diesem Auswärtsspiel begrüßen. Bereits in den ersten Minuten des Spieles fühlte man förmlich, wie die gesamte Halle unter schallenden Schlachtrufen vibrierte – eine grandiose Stimmung.
Doch so eindeutig wie erhofft, konnte man das Spiel nicht für sich gewinnen. Der erste Satz war sehr ausgeglichen und die Mannschaften schenkten sich nichts, konnte jedoch mit 25:21 für Reken entschieden werden.
Nach diesem ersten Erfolg schien dann etwas zu große Sicherheit zu herrschen. Das Rekener Spiel wurde viel zu hektisch und es wurden mehr Fehler begangen. Auch der starke Hauptangreifer aus Gelsenkirchen machte unseren Herren zunehmen das Leben schwer. Der zweite Satz, welcher mit 17:25 verloren ging, schmerzte sehr. Die Stimmung auf dem Feld schien zu kippen. Nervosität machte sich breit und es spielte zeitweise jeder für sich statt miteinander. Dies zog sich ebenfalls so durch den dritten Satz. Die Hektik und der Mangel an Konzentration konnten nur langsam abgebaut werden. Auch der dritte Satz wurde so mehr oder weniger stillschweigend mit 19:25 verloren.
Nach einer kleinen Ansprache innerhalb der Mannschaft betrat man die Spielfläche zum vierten Satz. Jeder war sich bewusst: jetzt oder nie. Der Satz verlief wieder sehr ausgeglichen und langsam schienen die gute Laune und der Siegeswille zurückzukehren. Endlich fand man, wenn auch nicht immer, ein Mittel gegen den Hauptangreifer vom TC. Mal um Mal konnte der 2 m große Hüne geblockt werden. Auch die zuvor viel zu großen Lücken in der Rekener Defensive wurden geschlossen. Letzten Endes konnte der Satz mit 25:22 für Reken entschieden werden. Der erste kleine Sieg.
Im letzten Satz kam dann alles zusammen. Der ungebrochene Wille zu siegen, taktisch kluge Spielzüge und auch das Quäntchen Glück. Zu Beginn wurde mehr durch ein Bauchgefühl unserer Herren ein Rotationsfehler der Gelsenkirchener aufgedeckt. Das Resultat waren annullierte Punkte und völlig verwirrte Gegner. Reken zog davon und konnte durch bloße Aufschläge einen hohen Vorsprung ergattern. Trotz folgender Schwächephasen war ihnen der Sieg nicht mehr zu nehmen. Ein Krimi bis zum letzten Punkt.
Eine generell geringe Fehlerquote und hoher Einsatz beider Mannschaften ließen dieses kleine Finale zu einem beeindruckenden Spiel werden. Durch den Sieg kann nun keine Mannschaft mehr den Punktevorsprung des VC Reken aufholen und man steht sicher in der Landesliga!
Nach dem ersten kühlen Getränk zur Belohnung traf man sich am Abend mit allen sich der Mannschaft verbunden fühlenden im Tommy’s in Groß Reken, um auf den Aufstieg anzustoßen. Auch der Sponsor der Trikots war zugegen und sicherte erneute Stütze für einen Satz Trikots zum Einzug in die Landesliga zu. Schon mal ein Dank an dieser Stelle an Ludger Roß von Elektro Ross.
Die Feier wurde jedoch eher klein gehalten, da man am folgenden Tag noch die erste Runde des Bezirkspokals vor sich hatte.
Zu diesem reiste der annähernd selbe Kader ebenfalls hochmotiviert, doch sichtlich müde, an. Der Gegner vom VC Bottrop 90, ein baldiger Ex-Oberligist, traf sogar später an der Halle ein. Die ersten zwei Sätze wurden recht deutlich verschlafen, sodass man sich jeweils mit 7-8 Punkten Rückstand geschlagen gab. Ein solch träges Spiel wurde lange nicht von den Reke nern abgeliefert. Doch der Ehrgeiz und die Motivation schienen am Vortag bereits aufgebraucht. Im dritten Satz entschied man sich einfach mal die komplette Aufstellung zu verändern. Dies sollte sich komischerweise als absolut richtige Entscheidung entpuppen. Der Satz ging relativ deutlich an Reken. Im vierten Satz zeigte man noch einmal, was der kleine Außenseiter aus dem Örtchen Reken drauf hat und fegte den fast 4 Ligen höheren, arroganten und vollkommen überheblichen Gegner mit 25:13 vom Platz.
Erst im fünften und letzten Satz musste man sich der Erschöpfung des Vortages endgültig geschlagen geben und verlor den dato 10ten Satz des Wochenendes mit knappen 13:15.
Zwar ärgerlich, doch keiner Träne würdig, gab man sich geschlagen und schaute auf ein sehr erfolgreiches Wochenende zurück.
Nun gibt es nur noch ein Ziel für die laufende Saison. Auch wenn der Aufstieg feststeht, will man am kommenden Samstag das letzte Spiel gewinnen und so die Saison ungeschlagen beenden.
Aufgelaufen sind an diesem Wochenende unter Führung von (Trainer) Sven Fischer:
Gianni Terodde, Johann Becher, Fabian Pellmann, Dennis Korte, Lukas Roß, Dominik Kremer, Vlad Konradi, Alexander Kerkenhoff und Nils Korte.