Kampfgeist statt Traumbesetzung

Am Samstagnachmittag ging es für unsere Herrenmannschaft nach Greven. Der Gegner an diesem Tag hieß USC Münster, seinerseits bis dato zweitplatzierter in der Landesliga. Das man diesen mit einem 3:1 schlagen würde war alles andere als abzusehen.

Wenn man die Rekener Besetzung an diesem Tag mit einem Wort beschreiben wollen würde, so wäre es wohl „labil“. Nicht nur das man aus diversen Gründen mit lediglich sieben Spielern anreiste, nein von diesen sieben war einer eigentlich, verletzungsbedingt, Kandidat für die Bank und der Rest klagte über verschiedene ältere Leiden.
Bereits im Vorfeld machte das Trainerteam sich grundlegende Gedanken. Wie solle man mit 6 spielfähigen Teammitgliedern, von denen einer der Libero ist, eine widerstandsfähige Aufstellung auf die Beine bringen?

Doch das Resultat konnte sich sehen lassen. Zur Überraschung aller konnte man dem USC Paroli bieten und nicht nur das, der vermeintliche Nachteil spornte das Team dermaßen an, dass die unmöglichsten Bälle in Punkte verwandelt wurden. Ein großes Lob geht hier an unseren Libero Tekin, der den Gegner trotz Kniebeschwerden als Außenangreifer mit perfekt platzierten Schlägen massiv unter Druck setzte.
Der erste Satz lief als würde man nie anders spielen und konnte mit 26:24 für Reken entschieden werden. Angetrieben von dem ersten Erfolg wollte man noch mehr. Im zweiten Satz legte das Team noch eine Schippe drauf. Das Spiel wurde von Reken dominiert. Doch wie so oft kam es zu einem Einbruch. Beim Spielstand von 19:10 schien auch der zweite Satz sicher zu sein, so wurde man nachlässig und ließ dem USC zu viel Freiraum. Letztlich reichte es dennoch und auch der zweite Satz ging an Reken. Jedoch wieder mit einem Punktestand von 26:24, viel zu knapp für einen 9-Punkte-Vorsprung.
Im dritten Satz schafften es unseren Herren nicht noch einmal einen solchen Vorsprung zu erzielen, ließen sich allerdings auch kein Stück zurückfallen. Erst bei einem Gleichstand von 20:20 verließ das Glück die Rekener Ersatzbank. Mittelangreifer Dennis knickte unglücklich um und war von dort an, durch Schmerzen geplagt, weniger mobil. Spontane Strategiewechsel, um ihn von schnellen Seitwärtsbewegungen zu befreien, brachte noch mehr Unruhe in das Spiel und schließlich verlor man den Satz mit 21:25.
Etwas geknickt machte man sich bereit für die vierte Runde. Die Neuorganisation dauerte länger als allen Beteiligten lieb war und das Schiedsgericht drängte bereits auf die Aufstellung. Während sich Dennis am Seitenrand eigenständig mit Tape versorgte, musste Sven, welcher nur für den aller dringendsten Notfall mitgefahren war, nun tatsächlich aufs Feld und bekam unglücklicherweise, wie von Fortuna gewollt, prompt den ersten Ball zum Angriff. Statt wie zuvor abgesprochen solche Bälle lediglich sicher rüber zu bringen, wurde instinktiv ein Angriff ausgeführt und so der erste Punkt erzielt.
Auch Außenangreifer Johann musste sich in die, für ihn ungewohnte, Rolle des Mittelangreifer erst noch einfinden. Doch wie auch im ersten Satz scheint die Rekener Herrentruppe in solchen Stresssituationen erst richtig aufzublühen. Das Stellergespann dirigierte die Aufstellung mal um mal, jeder Ball wurde hart umkämpft und während alle auf die ersehnte Rückkehr von Dennis warteten schritt der vierte Satz weiter voran.
Ehe man sich versah fand man sich am Satzende mit einem Gleichstand von 23:23 wieder. Der Sieg zum Greifen nah und noch immer in der verrücktesten Konstellation, die man sich hätte ausmalen können, wurde noch einmal alles ausgepackt was unser Team zu bieten hat. Nach einem knapp ausgespielten Ball des Gegners wurde mit einem fantastischen Block, der dem Gegner keine Chance bot, das schier unmögliche möglich gemacht und man schloss den Satz mit 25:23 ab. Starke 3 Punkte ließen sich auf das Rekener Konto verbuchen, sodass man nun auf dem vierten Platz steht. Noch immer ist das obere Tabellenende im Bereich des Möglichen.

Angetreten sind an diesem Tag unter der Führung von Markus Schöttler Dennis Korte, Tekin Erginbas, Sven Fischer, Johann Becher, Andreas Stripling und Nils Korte.

 

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